Ich will kreativ werden – wie kann ich meine Prioritäten setzen?
Du hast tausende Ideen, von denen eine besser klingt als die andere.
Am liebsten möchtest Du alle sofort hier und jetzt angehen.
Leider bist Du nicht die Göttin Kali, die mit ihren vielen Armen ganz einfach multi-tasken kann.
DU musst Dich für eine Idee entscheiden.
DU musst Prioritäten setzen.
Jeder Kunde und jeder Student, mit dem ich als Kreativ-Coach zusammengearbeitet habe, begegnet dieser Herausforderung und muss sie meistern – wie ich selber natürlich auch. Wenn man aber so viele Dinge zu tun hat, woher weiß man, was man wann tun soll?
Hier sind einige Tipps und Tricks, die meine Kunden und ich erarbeitet haben.
Fange groß an, arbeite klein weiter
Du musst Dir im Klaren sein, wie Dein großes Ganzes aussehen soll. Was machst Du in diesem Leben? Was möchtest Du erreichen?
Wenn Du das erst mal deutlich vor Dir hast, ist es leichter, Projekte für Dich auszusuchen, die zu Deinem Bild des großen Ganzen passen.
Brich Dein Jahr bis auf den Tag herunter
Am Anfang eines jeden Jahres solltest Du Dir überlegen, was Dein Ziel für das kommende Jahr ist.
Wenn Du Künstler oder Schriftsteller bist, geht es Dir dann in diesem Jahr um das Erschaffen neuer Werke oder geht es Dir darum, Deine Werke zu veröffentlichen?
So wirst Du Dir bewusst, wo in Deinem „kreativen Kreislauf“ Du gerade stehst. Das macht es Dir leichter zu erkennen, was wichtig ist.
Und das wiederum macht es Dir leichter, zu Dingen Nein zu sagen, die zu Deinem Ziel dieses Jahr nicht passen.
Nun hast Du Dein Jahresziel festgelegt.
Brich das Jahr jetzt in Quartale herunter.
Betrachte jedes Quartal und überlege Dir:
Worum geht es im ersten, zweiten, dritten, vierten?
Welche Mittel brauche ich?
Was muss ich machen?
Welche Hilfe muss ich mir besorgen?
Es kann sein, dass Du diese Fragen nur für das erste Quartal beantworten kannst. Aber selbst das ist ein großartiger Start ins Jahr.
Betrachte die Quartale jetzt genauer und brich sie in Wochen herunter.
Alle Wochen des Jahres zu planen wird kaum möglich sein.
Wenn Du aber nur eine Ahnung davon bekommst, was ungefähr in jeder Woche passieren soll, ist das hervorragend.
Für jede Woche solltest Du Dir drei oder weniger Dinge überlegen,
die Du erreichen willst. Wichtig ist, dass Du große Vorhaben (z.B. „ein Buch schreiben“) in kleinere Aufgaben teilst (z.B. „Entwurf für Kapitel 1 schreiben“, „Hintergründe der Charaktere X und Y schreiben“).
Überlege Dir jeden Tag aufs Neue: Was will ich heute auf jeden Fall erreichen?
Nimm Dir nicht mehr als drei Dinge vor.
Es kann sogar passieren, dass Du Dir Dinge vornimmst, die Du gar nicht tun willst.
Es können auch Dinge sein, die Dich einfach zufrieden stellen oder die Dich Deinem Ziel ein wenig näher bringen.
Wenn plötzlich andere Sachen auftauchen, nimm sie nicht einfach gedankenlos an.
Überlege immer vorher:
- Passen sie zu meinem Bild des großen Ganzen?
- Passen sie zu meinen Zielen?
Wenn Du mit Nein antwortest, ist das gleichzeitig ein Ja an die Dinge, die Dir wirklich wichtig sind. Und Nein zu sagen, ist dann völlig in Ordnung.
Bleibe weiter bei Deinen kleinen Schritten
Viele Menschen machen den Fehler zu glauben, dass es einfach ist, dem Jahresplan zu folgen, wenn er erst einmal aufgestellt ist. Weit gefehlt!
Du musst Dich zwingen, deine Prioritäten immer wieder neu zu setzen.
Ich arbeite nach demselben System. Den ganzen Tag über muss ich mich trotzdem fragen:
Und was jetzt? Und was jetzt?
Wenn ich eine Aufgabe oder ein Projekt fertig gestellt habe, schaue ich erneut auf meinen Zeitmanagement-Plan.
Das Geheimnis ist einfach, sich Zeit zu nehmen, um seine Zeit zu planen.
Das Jahr, das Viertel, den Monat, die Woche, den Tag. Du wirst jeden Tag zufriedener sein und jedes Jahr die Ergebnisse sehen, die Du haben wolltest.
Was hilft Dir, Prioritäten zu setzen? Wie können Dir meine Vorschläge weiterhelfen?
Coaches können helfen, Prioritäten zu setzen
Ein Coach kann Dir helfen, Prioritäten zu setzen und Projekte vernünftig anzugehen. Anfang 2011 habe ich mit einem Coach zusammengearbeitet, der mir beim Aufbau meines Unternehmens helfen sollte. Eins habe ich dabei gelernt:
Wenn Du Geld dafür zahlst, wirst Du Dir ganz schnell bewusst über Deine Prioritäten! 😉
Mein Coach hat mir geholfen, mir über meine Ziele klar zu werden und zu definieren, was ich tun muss, um sie zu erreichen. Es hat funktioniert. Finanziell gesehen war 2011 mein bestes Jahr überhaupt, ich habe mein Buch fertiggestellt, bin bekannter geworden und war deshalb glücklicher. Ich habe mehr veröffentlicht, bin mehr gereist und habe einfach das Leben mehr genossen.
Das erlebe ich also, wenn ich Prioritäten setze.
Das erleben auch meine Kunden, wenn sie Prioritäten setzen.
Selbst-Coaching-Prompts für Dich:
- Kennst du das auch, dass Du vor lauter Kreativität nicht weißt wohin mit Deinen Ideen?
- Was tust Du, um Prioritäten zu setzen?
- Welche Zeitmanagement-Tipps hast Du für andere kreative Life-Preneure?
Dieser Beitrag ist im Original erschienen unter „Prioritizing for Creatives With Too Many Ideas“ und wurde mit Cynthias Erlaubnis für Dich ins Deutsche übersetzt. Das Bild ist von Unsplash auf Pixabay – vielen Dank! 🙂
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