Den ganzen Juni über habe ich mich aktiv darum gekümmert, etwas mit meiner Angst zu machen – im Kontrast dazu, dass die Angst vorher vorhatte, etwas mit mir zu machen. Nämlich mich bei der Verwirklichung eines meiner Träume zu hindern.
Ha! DER Angst hab‘ ichs aber gezeigt!
Und zwar u.a. mit Eurer Unterstützung. Falls Du jetzt hier neu dazu kommst, hier findest Du die drei vorigen Artikel:
[LINKS] Die-Angst-überwinden-hin-zum-Glück-Challenge für den Juni – noch jemand außer mir?9 sofort anwendbare Mittel gegen Angst – Teil 2 der „Angst-überwinden-Challenge“
Die „Angst-überwinden-Challenge“ – Teil 3: Erstaunlich wirksame Mittel, seine Träume trotz Schiss zu leben
Junge, was für ein Abenteuer das mal wieder war! (Schweiss-von-der-Stirn-wisch) 🙂
Was habe ich in diesen vier Wochen gelernt? Welche Tipps habe ich abschließend für Dich? Hier ein Überblick:
1. Keine Angst mehr zu haben, erledigt die Arbeit an Deinem Traum nicht von allein
Letzten Monat war ich ab dem Start der Angst-überwinden-Challenge wirklich produktiv und habe viel erreichen können. Doch Ende des Monats kamen neue Dinge auf, die extrem nervig waren. Einen Moment hatte ich das Gefühl, damit hätte diese einmonatige Challenge keinen guten Abschluss gefunden.
Doch dann habe ich verstanden: Bloß weil Du keine Angst mehr hast, gibt es natürlich nach wie vor Probleme oder Hindernisse – und die gilt es nach wie vor zu überwinden. Die Arbeit daran darf eben auch länger als nur einen Monat dauern. Bloß weil die Angst weg ist, tut sich die Arbeit daran, einen Traum, ein Projekt zu verwirklichen nicht von allein.
Sobald die Angst wieder weg ist (und das ging schnell, wie Du in XXXX lesen kannst), ist da wieder Raum.
Raum für Deinen Traum.
Füll‘ diesen Raum rasch mit dazu passenden Handlungen.
Damit meine ich z.B.:
- Wenn Du ein sportliches Ziel hast, trainiere, informiere Dich über passende Methoden, schau Dir inspirierende Videos dazu an.
- Wenn Du eine neue Beziehung finden möchtest, pflege aktiv Deine Beziehung mit Dir selbst, tu Dinge, die Dir zeigen, dass Du lieben kannst und eine gute Gesellschaft bist – und sei es erstmal nur für Dich selbst.
- Wenn Du ein Unternehmen aufbauen willst, mach‘ Dir einen Plan wie Du vorgehst und dann taste Dich Schritt für Schritt nach vorn.
- Tu was, lern‘ was dazu, wachse mit Deinem Traum und über Deine Angst hinaus.
Entscheidend war, dass mich die anfängliche Angst nicht mehr am Handeln gehindert hat.
Deswegen erkläre ich hiermit für offiziell:
„Die Angst-überwinden-Challenge ist für dieses Mal gewonnen!“
– was auch immer insgesamt aus meinem Vorhaben wird. YEAAAAAH!
Und danke an Euch alle für Eure Unterstützung nochmal! 🙂
Aber zurück zu den Tipps und Erkenntnissen für Dich:
2. Die Angst mag groß wirken – aber ist sie das wirklich?
Deine Absicht, Dein aktuelles Vorhaben ist hoffentlich noch größer als die Angst. Das, was größer ist, wird gewinnen. Die Größe des Vorhabens überwindet die Angst.
Vielleicht hilft Dir auch folgender Gedanke: Letztlich bist DU größer als die Angst. Es gab Dich schon VOR diesem Angstgefühl und es wird Dich NACH diesem Gefühl von Angst weitergeben.
Daraus ergibt sich der nächste Punkt:
3. Angst ist ’nur‘ ein Gefühl.
Gefühle werden massiv und direkt von unseren Gedanken ausgelöst.
Teste diesen Effekt gleich selbst:
Wenn Du denkst: ‚Oh Gott, ich werde das nie schaffen!“ – wie fühlt sich das an?
Probier jetzt statt dessen mal aus: ‚Ich tu‘ jetzt mein bestes, dann habe ich eine Chance, es zu schaffen.“
Bei mir hat es sehr gut getan, den Unterschied zu sehen zwischen
„Ich bin der einzige Depp auf dieser Welt, der sich hier in die Hosen macht…“ um 09.00h morgens und
„Andere haben auch Schiss und haben es dennoch geschafft.“ – 11.30h nach meinem Post auf Facebook.
4. Als Gefühl durchläuft Angst einen Zyklus von Entstehung, Vorhandensein und Wieder-Verschwinden
– und wie ich gerade in dem E-Book ‚Creating with Purposse‘ gelernt habe, ist dieser Zyklus umso schneller vorbei, je mehr Du Dich in ihn hinein begibst. Als ich diese „Angst-überwinden-Challenge“ anging, war mir das so nicht bewusst. Dennoch habe ich selbst gespürt, dass das so funktioniert.
Wichtig: Umgekehrt ist es so, dass die Vermeidung des Gefühls dafür sorgt, dass es nur länger anwesend bleibt, denn der Zyklus bleibt steckenund kann nicht vollendet werden.
Probier‘ es am besten auch selbst mal aus.
5. Angst ist und bleibt eine riesige Energie-Verschwendung.
Wenn ich mit meiner Angst beschäftigt bin, raubt sie mir Zeit, die nutzen könnte, um daran zu arbeiten, meinen Traum zu verwirklichen. Ich finde: Meine Energie gehört meinem Ziel, meinem Traum, meinem Wunsch – nicht meiner Angst.
6. Oft ist die Angst gar nicht die eigene, sondern die von anderen.
Das kann deswegen passieren, weil wir ins uns sog. Glaubenssätze ansammeln – und davon sind eben viele noch nicht mal von uns selbst erfunden.
Ein Beispiel dafür, wie tückisch diese Glaubenssätze im Untergrund operieren und uns letztlich Angst einjagen:
Wenn Du aus Deiner Familie mitbekommen hast, dass jeder, der gutes Geld verdient, Dreck am Stecken haben muss (Glaubenssatz: „Bei allen die Kohle haben ist doch was nicht koscher“), dann passiert folgendes, wenn Du gutes Geld verdienen willst:
- Du sagst oder denkst: „Ich will wirklich Geld verdienen.“
- Der Glaubenssatz, der gar nicht Deiner ist, poppt hoch: „Bei allen, die Kohle haben, ist doch was nicht koscher.“
- Dein Hirn kombiniert ganz clever: Wenn ich wirklich Geld verdienen will, bin ich nicht mehr ganz koscher, meine Familie wird mich dafür sch… finden und
- „was ist dann, wenn es nicht klappt….dann habe ich kein Geld und auch noch deren Unterstützung verloren….“
- UND DANN KOMMT DIE ANGST.
Deswegen erscheint mir, Glaubenssätze, die nix in mir selbst zu suchen haben, zu löschen, sehr einleuchtend.
Allerdings: Im Gegensatz zu anderen Tipps, die ich mir erarbeitet und gleich ausprobiert habe, ist das nichts, das man von heute auf morgen machen kann. Der Prozess wird wahrscheinlich einfach seine Zeit brauchen. Ich habe zwei gute Bücher dazu gefunden und selbst dort ist man sich uneinig, wie man das am besten macht. Wie so oft, werde ich es also testen. Ende des Jahres kann ich Dir hoffentlich mehr dazu sagen.
Solltest Du dazu aus eigener Erfahrung Erkenntnisse, Tipps haben, was bzgl. Glaubenssätze löschen WIRKLICH funktioniert, bitte hinterlass‘ einen Kommentar unten – danke!
7. Wenn Du Angst hast, schau‘ auf den Boden vor Dir.
Die Angst zu fühlen, zuzulassen, heißt nicht, in ihr zu versinken – im Gegenteil. Warst Du schon mal wandern oder Skifahren? Dann kennst Du vielleicht das Prinzip, auf keinen Fall in die Tiefe unter Dir zu schauen, sondern nur dorthin, wo Du hin willst – und in ganz kritischen Situationen wirklich nur auf die unmittelbaren Meter vor Deinen Füßen.
8. Keine Angst zu haben – das wäre verdächtig.
Angst ist eine Form von innerem Widerstand, der auftritt, sobald wir etwas wirklich Neues im Leben tun.
Aus eigener Erfahrung kann ich inzwischen sagen: Wenn da kein echter Schiss bei aufkommt, dann ist es auch nix wirklich Gewagtes. Das kann ok sein, allerdings darf man dann auch keine allzu große Veränderung erwarten.
Ein Tipp und zugleich Warnung dazu:
Mit dem Angst und Schiss haben, da muss man auch ein bisschen Übung entwickeln, damit man nicht einfach nur Angststarre oder gar Panik verfällt. Ich bin ja kein Psychologe und kein Therapeut, würde aber hier zur Sicherheit davor warnen wollen, sich selbst zu rasch zu viel zuzumuten.
Sieh‘ es wie als Kind die Sache mit dem Sprung vom 5-Meter-Turm:
Man fängt am Beckenrand an, dann geht man auf den ‚Einser‘, traut sich aufs 3-Meter-Brett – und eines Tages reizt das 5-Meter-Brett. Oder auch nicht.
Jeder ist anders – und mit Angst wieder besser umgehen zu können, ist wahrscheinlich auch ein Lernprozess, der Zeit braucht.
Der Kontrast zwischen Sicherheit und Lebendigkeit
Letztlich ist mir was ganz Wichtiges klar geworden, das wirklich ein Geschenk dieser Challenge ist:
Der Zusammenhang zwischen Risiken, die wir eingehen, und dem Sich-Lebendig-fühlen ist unmittelbar.
Überleg‘ mal: Früher war das Leben generell gefährlicher, überhaupt in mein Alter zu kommen, war schon eine Leistung! Zu viel Sicherheit führt dazu, dass wir Angst nie oder zu selten erleben und sogar ziemlich sinnlose Ängste entwickeln (was von Versicherungen, Medien & Co. aktiv unterstützt wird).
Ein Risiko eingehen, Schiss zu haben, ihn zu überwinden und wenigstens zu versuchen, alles zu geben:
9. Angst gehabt und sie überwunden zu haben – das fühlt sich lebendig an.
Schließlich kann man schon alleine darauf stolz sein: Es gewagt zu haben, die Angst mal wieder zu überwinden. Stärker zu sein als die Angst. Ganz nebenbei macht das uns selbst stark, jung, frisch, reaktionsfähig, stachelt unsere Instinkte an – und ja – ich meine, es macht auch ein bißchen sexy. 😉
Denn:
10. Helden sind sexy, weil sie immer wieder Angst überwinden – bei jedem Mal werden sie stärker und lebendiger.
Angst überwinden, dennoch Deinen Traum zu wagen, dabei innerlich zu wachsen, das könnte – unabhängig davon, ob es letztlich gelingt – also auch insgesamt Deinem Leben sehr sehr gut tun.
Auf dem Weg erarbeitest Du Dir ganz nebenbei mehr ‚Street Credibility‘.
‚Street Credibility‘ ist das Wort, dass man in einer Gangs-begegnen-sich-auf-der-Straße-Westside-Story-Szene verwenden würde für den, vor dem alle spontan Respekt haben: Die andere spüren dann schon, dass man mit Dir im Leben rechnen muss.
Und….Du selbst glaubst es Dir irgendwann auch! 🙂 Das ist einen Versuch wert, Deine nächste Angst-Challenge gewinnen zu wollen, oder?
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