5. Erste Hinweise auf den neuen Weg
Die 101-Wünsche-Liste ist aus Teil 3 ist nun Dein erster Ausgangspunkt. Falls Du später dazu gekommen bist, schau‘ doch nachher dort rein. Teil 4 ging dazu ergänzend um Methoden, die Dir Stabilität geben – was immer Du tust. Sie helfen Dir immer ein besseres Leben zu leben – und sie sind besonders hilfreich, wenn Du Neues wagst.
Viele, denen ich diese Liste schon empfohlen habe, kommen wieder und sagen:
„Aber ich war nach 20/30/40 Wünschen schon fertig.“
Tja, ganz schön blöd, wenn man plötzlich so viel wünschen darf, gell?
Glaub mir, es ist wichtig, dass Du nach mehr Wünschen in Dir und der Welt forschst. Warum? Weil Du nur dann an die Wünsche kommst, die unter unserem üblichen Haus/Geld/was andere von mir erwarten-Kram drunter liegen. Und das sind….
die wirklich eigenen Wünsche!
Was kannst Du tun, um die Wunschliste weiter aufzufüllen – und ganz nebenbei wie ein Detektiv etwas mehr über Dich zu erfahren?
Z.B. kannst Du alte Tagebücher durchsehen oder Du stürzt Dich in die Sammlung alter Fotos.
Schau sie mit etwas innerem Abstand auf Hinweise hin durch:
- Was ist das da für ein Mensch, den man da auf den Fotos erlebt?
- Warum fand ich bestimmte andere Personen damals toll?
- Gibt es Eigenschaften, Fähigkeiten, die ich auch gerne hätte?
- Oder eben nicht?
- War ich da glücklich oder unglücklich? Warum?
- Nach welchen Werten handle ich in kritischen Situationen?
- Was hat meine Entscheidungen früher geprägt – und inwieweit soll das jetzt anders werden?
Beginne Ideen und Eindrücke fest zu halten
Schreib Ideen auf, mach Fotos, mach Audio- oder Videonotizen, Skizzen – was auch immer für Dich funktioniert, um Ideen und Eindrücke („da ging es mir richtig gut!“) festzuhalten.
Du bist auf der Suche nach Hinweisen wie:
- Was ist an mir anders als an anderen Leuten – auch ohne, dass ich mich dafür bemühe?
- Was fanden selbst meine ‚Feinde‘, Leute, die mich nicht mochten, an mir toll – oder wofür fürchten sie mich?
- Was fällt mir von Natur aus total leicht? (Das könnten Stärken sein, die Du noch nicht genug schätzt.)
- Welche Promis finde ich toll – und warum? => Hinweise auf Deine Werte, das Leben, das Du gern führen willst.
Allmählich ins Tun kommen – kleine Dinge ausprobieren
Dann geht es darum, etwas zu TUN.
1. Fang mit überschaubaren Sachen an, die keine komplexe Planung brauchen.
Ich habe z.B. bei einem Gedichtwettbewerb mitgemacht – ich habe mir eine bestimmte Zeit gegeben, das Gedicht geschrieben, eingereicht. Heute ist das Meisterwerk 😉 in einer Anthologie, die keiner liest – aber immerhin – es war ein erster Schritt.
2. Eine Handvoll größerer Ideen näher prüfen
Dazu ein wichtiger Hinweis:
Jede Art Leben hat in sich einen Deal.
Man kann ihn manchmal individuell anpassen – aber meistens gibt es eine Vorder- und eine Rückseite der Medaille.
Hier geht es um eine bewusste, informierte Entscheidung,
ob Du mit beiden Seiten der Medaille leben kannst und willst.
Du kannst Dich dafür entscheiden, ein Opern-Star zu werden oder Fußballprofi – aber da kommt immer auch ein Preis mit – z.B. hier weniger Privatleben, eine hohe Anforderung an innere Stabilität. Der Engländer sagt dazu
„It comes with a price tag“ / „da hängt ein Preisschild dran“.
Bevor Du mehr Zeit, mehr Geld investierst, versuche über den jeweiligen Deal mehr herauszufinden.
Wenn ich z.B. selbständig sein will,
habe ich dadurch mehr Freiheit, aber auch mehr Unsicherheit. Die Unsicherheit ist der Preis für die Freiheit. Das eine ohne das andere geht nicht. Ich kann weniger Unsicherheit wollen und suche mir z.B. einen Finanzier dafür – dafür gebe ich aber Freiheit auf.
Die Frage ist hier also:
Ist das DEIN Deal?
Passt er zu Deine Präferenzen im Leben?
Portfolio-Check
Damit meine ich, mehrere Ideen, die in der engeren Wahl sind, näher zu prüfen. Nimm‘ einfach die, bei denen nach Deinen ‚Ermittlungen‘ der ‚Verdacht‘ , dass sie Dir helfen, Dein Glück zu finden, am stärksten ist.
Ich habe z.B. in dieser Phase parallel Fachjournalismus studiert, eine Yoga-Lehrer-Ausbildung gemacht, einen anderen Business Plan geprüft, und habe mich dann guten Gewissens entschieden, damit anzufangen, krysalis consult zu gründen.
Die weiteren Elemente kamen später im Prozess übrigens wieder ‚zurück‘ – immerhin schreibe ich hier und für weitere Online-Magazie, die Yoga-Philosophie hilft mir schlichtweg den Alltag besser zu leben, aus dem Journalismus ist mein Verlag geworden.
„Du siehst nur im Nachhinein, wie sich die Punkte verbinden.“ Steve Jobs:
Reibung aushalten lernen – auf sofortige Anerkennung verzichten
Das hier ist nicht so schön, aber ich sag’s Dir lieber gleich, weil Du Dich dann weniger lange wunderst:
Nicht alle, die Dich mögen oder lieben, werden es super finden, wenn Du Dir ein neues Leben strickst.
Der Grund kann Angst sein, weil sie befürchten, dass sie dann nicht mehr in Deinem neuen Leben vorkommen – oder in einer anderen Rolle. Es kann auch Neid, Eifersucht und alles Mögliche andere sein (jetzt schafft sie / er etwas, das ich mich nie getraut habe) – oft handelt es sich um negative Motive, die niemand gern zugibt. Nicht selten wird gezielt Anerkennung oder Unterstützung entzogen, weil das natürlich Kraft kostet – und damit Druck ausübt auf Dich.
Besonders Eltern tendieren dazu, ihre (erwachsenen) Kinder zu entmutigen, weil sie ehrlich überzeugt sind, sie damit vor einer Gefahr zu schützen. Sie meinen es zwar nicht eigentlich böse, aber es kann Deinem Glück dennoch schaden.
Da hilft leider oft nur Distanz – zumindest in der Phase, bis bewiesen ist, dass es klappt und Dir gut tut.
Mein Tipp:
Versuch die Menschen, die Dir wirklich wichtig sind, möglichst gut auf dem Laufenden zu halten, was sich in Deinem Kopf und Herzen so tut. Wer gut mit Deinem eigentlichen Ich leben kann, will oder sich sogar richtig drauf freut, das wird sich auf dem Weg und wahrscheinlich nicht von heute auf morgen zeigen.
„Du weißt nie, welche Rolle Du in den Filmen anderer Menschen spielen sollst.“ Life-Coach Barbara Sher
Lernen, gute Entscheidungen zu treffen – eine wichtige Fähigkeit um sein Glück zu finden
Erstmal gilt (wie bei Unternehmenstrategien): Eine mittelmäßige, rasche Entscheidung, die dann durchgezogen wird, ist besser als gar keine.
Gut entscheiden will gelernt sein.
Und letztlich hilft nur üben, üben, üben.
Sei geduldig mit Dir selbst, das Sprichwort vom „Lehrgeld zahlen“ gibt es mit gutem Grund (und ich habe meinen Teil bezahlt! 🙂 ).
Eine weitere unbequeme Information:
Wenn Du Dich FÜR etwas entscheidest, entscheidest Du Dich auch GEGEN etwas.
Das ist der wahre Grund, warum sich viele so schwer tun, sich zu entscheiden – ich erlebe das auch in der Unternehmensberatung bis in die höchsten Entscheider-Ebenen.
Dazu gehört,
LOSLASSEN zu können.
Wenn Du auf etwas Neues zugehst, gehst Du von etwas anderem weiter weg.
Damit habe ich mich besonders schwer getan – ich dachte allen Ernstes, ich könnte das Neue leben, mich weiterentwickeln – und das schon vorhandene Leben würde dazu keine Distanz entwickeln.
Natürlich funktioniert das so nicht – das weiß ich jetzt. Und Du weißt Bescheid, dass so etwas passieren kann und dass es nicht daran liegt, dass Du plötzlich kein netter Mensch mehr bist, ok?
Soooo, welche Hinweise auf Deine Glück hast Du in Deinen Tagebüchern, Wunschlisten, etc. gefunden?
- Hat Dich etwas verblüfft?
- Welchen Hinweisen willst Du zuerst nachgehen?
- Hast Du schon mal versucht, mehr DEIN Leben zu leben und dafür Gegenwind gespürt? Wie bist Du damit umgegangen, welche Tipps hast Du für andere? Oder welche Fragen hast Du dazu?
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