Vor über 10 Jahren habe ich mich auf den Weg gemacht, mein Leben wieder mehr zu meinem eigenen Leben zu machen. Jaja, genau: Es war eine klassische Suche nach dem Glück und was es ausmacht.
Das wirklich gute Leben: Vieles ist einfach
Viele Dinge, die es für ein glückliches Leben braucht, sind recht universell – wie eben genug Luft, Licht, Bewegung, gutes Essen und Trinken, eine nette Gesellschaft, herzliche Beziehungen. Dann gibt es einige Dinge, deren Abwesenheit ein gutes Leben deutlich einfacher machen: Krankheit, knappe Ressourcen (sei es Zeit, Geld, Anerkennung), Sorgen & Co.
Diese Punkte gelten für quasi grundlegend für die Tierart „Mensch“ – so wie Hunde das Gassi gehen brauchen. Und dann macht es natürlich die individuelle Mischung aus: Wer braucht wovon wieviel – und was ist für ihn nicht SO wichtig.
Und dann ist da etwas, das wird ständig übersehen
Ein Faktor jedoch immer noch zu häufig übersehen – und es ist meiner Ansicht nach eine der wesentlichen Wurzeln eines erfüllten Lebens:
Es ist… seine Kreativität zu nutzen.
Die Fähigkeit, etwas zu gestalten.
Der Zauber dessen, aus einer Idee Realität zu machen.
Schon 2012 habe ich ja das Handbuch zu einer bestimmten Art, Innovation in Unternehmen besser leben zu können, entwickelt. Dabei wurde mir erstmalig wirklich bewusst, welch großartiges Privileg wir Menschen da haben: Wir sind in der Lage, uns etwas auszudenken – Musik, Bilder, Filme, einen Pullover, eine Stadt – und das dann tatsächlich auch zu gestalten. Ein Gedanke wird zu einer Skizze, zu ersten sichtbaren Experimenten und später zur Realität.
Fabelhaft, oder?
Das kann kein anderes Lebewesen auf dieser Welt. Und zu Recht fahren wir Menschlinge ungeheuer gern dorthin, wo wir uns die kreativen Werke anderer Menschen anschauen können. Diese Magie des aus dem Nichts erschaffenen – sie ist etwas besonderes.
Das Privileg des Gestaltens wurde uns gegeben – und es will unbedingt von uns genutzt werden.
Doch sollten wir nicht in Ehrfurcht erstarren – und uns da nicht ran wagen, weil wir selbst denken, wir seien nicht dazu geschaffen, die nächste Zauberflöte zu komponieren oder den nächsten Marquez-Roman zu schreiben. Genau das möchte ich diesen Monat ändern.
Kreativität hat in Deutschland leider keinen guten Stand
Was hat man Dir in Sachen Kreativität bislang in der Schule, in der Familien, an der Universität und auch im Berufsleben vermittelt?
Mir selbst ist an sämtlichen kreativen Unternehmungen immer wieder und letztlich gründlich der Spaß verdorben worden:
- das selbst entworfene Geschenk für die Mama, das nicht perfekt genug sei
- die selbst geschriebene Geschichte, die nie in der Schule keinen interessiert, weil die Hausaufgaben statt dessen wichtiger sind
- die Kunstlehrerin, die das ingeniörig abgezirkelte Kunstwerk des Banknachbarn besser benotet (SO schön ordentlich!) als die eigenen originäre Idee
- die Professoren, die den loben, der das dolle Essay schreibt – aber nie jemals einem sagen könnten, WAS bitte man denn anders machen, wie man das denn üben könnte…
Inzwischen weiss ich von vielen anderen Menschen, dass es ihnen ganz ähnlich ging – und wenn Dir da jetzt auch so manches nochmal einfällt, sie Dir versichert: Da bist Du in allerbester Gesellschaft.
Und wenn es Dir wie mir gehen sollte – dass Du nämlich Stück für Stück Deine Aktivitäten in solcher Hinsicht zurückgefahren hast, weil Du den Eindruck hattest, dass „das ja eh keinen Wert hat“, dann bist Du da in allerallerbester Gesellschaft vieler kluger, talentierter und spannender Menschen, die ich kenne.
Der Weg zu einem glücklicheren, eigeneren Leben: Er führt mitten durch die Kreativität
Die Geschichte meiner Wiedereroberung MEINES Lebens ist inzwischen auch sehr eine der Wiedereroberung meiner Kreativität geworden.
Und was ein Glück, was für ein GROSSES Glück: Es scheint sich auch ein Umdenken in der ’normalen‘ Welt zu zeigen: Mit zwei Ingenieuren (und aus Unternehmensberatererfahrung kann ich Dir sage: Das sind die härtesten Nüsse in Sachen Cultural Bias / Kreativität!) hatte ich einen Small Talk in meinem Co-Work Space.
Ich tastete mich vor…
„Naja, es klingt vielleicht komisch, aber ich habe mich sowohl mit Innovation, also dem Gestalten von Neuem, mit Kreativität als auch mit dem Thema Glücklich leben sehr gründlich beschäftigt in den letzten Jahren. Und jetzt inzwischen…“
Und ich wurde unterbrochen:
„Das ist alles eins, nicht wahr? Kreativ sein, etwas machen, das später dann da ist und glücklich sein, ein wirklich gutes Leben leben, das ist das Gleiche, stimmt’s?“
Öhm. Genau.
Es ist nicht nur jeder kreativ, sondern: Kreativ sein ist ein Grundbedürfnis.
Inzwischen bin ich mir sicher:
Menschen, die nicht gestalten dürfen, nicht gestalten können, die kriegen irgendwann Gestaltungsverstopfung. Klick um zu TweetenZu oft ‚dürfen‘ wir in unserer Arbeitswelt nicht wirklich gestalten – dann ist es wirklich wichtig, parallel dazu ein sog. ‚kreatives Outlet‘ zu finden.
Genau darum geht es mir diesen Monat mit der „Dare To Create“ Kampagne:
Gib‘ Dir selbst die Erlaubnis, wieder kreativer zu leben und merke, wie sehr Dich das mit Dir und dem Gefühl, lebendig zu sein, wieder zusammen bringt.
Ich will jetzt nicht zig Studien bemühen, um das zu belegen, was wir an sich eh wissen:
Kreativität kann Seelen heilen, uns helfen, mit uns selbst wieder eine gute Beziehung anfangen, uns (wieder) und anders mit unserer Umwelt in anderen Kontakt treten lassen.
Eins muss ich Dir dringend noch verraten, damit Du Dich bitte mit mir, mit uns an mehr Kreativität wagen kannst:
Wie so viele hatte ich grauslige Angst, als ich anfing, kreativere Projekte zu machen.
In den nächsten Wochen wirst Du – wie ich vor Jahren – hier erfahren können, dass und warum das ganz normal ist [trag‘ Dich also unbedingt in den Update-Service ein und schau hier immer mal wieder rein].
Inzwischen – was auch immer sonst dabei raus kommen wird – habe ich zwei, nein eigentlich drei monströse Belohnungen bekommen:
- Das extrem gute Gefühl, während ich an etwas arbeite, das von mir gestaltet werden will
- viel mehr Einsicht darein, was es bedeutet, wenn Menschen wie ein Robbie Williams oder eine Elizabeth Gilbert oder wer auch immer, sich mit ihrem kreativen Werk der Welt da draußen aussetzen
- und – immer öfter – den ehrlichen Respekt anderer, die das Gestalten gewagt haben – oder ahnen, wie es sein könnte.
Creative November: Ein perfekter Zeitpunkt zum Starten
Weil ich also weiss, wie wesentlich dieses Kreativitäts-Dings ist, will ich also in diesem Creative November auch Dich dazu inspirieren und dabei unterstützen, bisherige Hindernisse zu überwinden, was Neues auszuprobieren und Dich selbst dabei neu zu entdecken.
Tu Dir und Deinem Leben mal was richtig Gutes.
Dare To Create
Lebe Deine Kreativität. Wieder. Erstmalig.
Egal:
Hauptsache überhaupt und ab jetzt mehr.
Viel Spaß dabei!
Kristin