Produktives kreatives Arbeiten braucht Struktur. Regeln, die Raum machen dafür, dass unsere Ideen das Glänzen lernen. Als Unternehmercoach helfe ich anderen, ihre Projekte von der Idee zur Umsetzung zu begleiten, ich selbst habe ja schon mehrere Bücher geschrieben – und weiß daher, wie hilfreich es ist, die richtigen Regeln und Methoden zur Hand zu haben. Deswegen halte ich ständig Ausschau, wie das andere machen – und neulich lief mir Henry Millers Arbeitsplan dabei über den Weg. Das Spannende für Dich daran: Seine Regeln sind gut übertragbar und können Dir für Dein Buchprojekt, Deinen Plan, eine Geschäft aufzubauen oder einen ganz anderen Plan als Inspiration dienen. Und sei es nur als Startpunkt für Dein eigenes Regelwerk.
Henry Millers Regeln für einen produktiven Tag
1. Arbeite nur an einem Projekt bis es fertig ist.
Ehrlich: Mir leuchtet das ein und unsere Co-Autorin Cynthia Morris legt das auch sehr ans Herz. Und DOCH: Mir gibt es ein gutes Gefühl, dass ich zu einem anderen Thema wechseln kann, wenn mir bei dem einen Ziel derzeit nichts mehr einfällt.
2. Beginne nicht mit weiteren neuen Büchern und füge kein weiteres Material zu diesem Projekt mehr dazu.
Eine gute Regel, wenn ein Projekt schon einen gewissen Detailgrad erreicht hat. Tatsächlich sind beides bewährte Aufschieberitis-Methoden, wenn die Abschluß- und Feinschliffphase eines Projekts schwerfällt.
3. Sei nicht nervös. Arbeite ruhig, mit Freude, mutig an den anliegenden Aufgaben.
Unterschreib ich! Sofort! 🙂 Innere Hektik, sich selbst zeitlich zu sehr unter Druck zu setzen, das kann jegliche Inspiration erschlagen. „Mit Freude“ erinnert uns: Wir hatten uns selbst entschieden, diesen Job, dieses Projekt zu übernehmen. Keiner hat uns mit vorgehaltener Pistole gezwungen. Und MUT, den brauchst Du immer reichlich.
4. Halte Dich an dieses Programm, richte Dich nicht nach Deinen Launen. Höre zur vorgegebenen Zeit auf!
Hehe, der Hund! Da hat er schon seinen eigenen Ausreden vorgebeugt. „Richte Dich nicht nach Deinen Launen.“ Kreativität braucht häufig mehr Disziplin als wir meinen. Das ist wie in einem schönen Garten: Der darf ruhig ein bißchen wild im Arrangement sein – doch er braucht Struktur, eine ordnende Hand, um richtig schön zu werden.
5. Wenn Dir nichts Kreatives einfällt, kannst Du dennoch arbeiten.
Die Tage gibt es, da ist man einfach kein kreativer Held, kein großer Genius. Rechne v.a. nicht damit, wenn Du grade zwei hochproduktive Tage hattest! Meiner Erfahrung nach am besten: Mit Genuß den hirnlosen Kram machen, der einem sonst zu recht zu doof ist. Und dabei gute Musik hören. Morgen sieht die Welt Kreativitäts-vice wieder anders aus!
6. Verfestige jeden Tag etwas – füge nicht noch weiteren Dünger hinzu.
Wenn man mal kreativ ist, dann verzettelt man sich gern. Man geht in Brainstorming-Mode und kommt gar nicht wieder raus. Da drin ist es nämlich friedlich, optimistisch und rosarot. Etwas zu ‚verfestigen‘ sorgt auch für ein produktiveres Gefühl. Das würde ich übernehmen.
7. Bleib ein Mensch! Triff Menschen, geh aus, trink ruhig was, wenn Dir danach ist.
Gar nicht so einfach manchmal, oder? Das Projekt kann so sehr unser Baby werden, dass wir denken, wir vernachlässigen es. Doch wie eine gute Mutter müssen wir schon auch schauen, dass es uns selbst gut geht, damit wir auch wieder was zu geben haben. Sei nett mit Dir. Netter als ich es manchmal zu mir bin. (Und Du, Kristin: Schreib’s Dir auf! 😉
8. Werde nicht zum Arbeitstier! Tu Deine Arbeit mit Freude.
Offensichtlich muss das nochmal verstärkt werden. Da tut Henry gut dran!
9. Verwirf das Programm, wenn Dir danach ist – aber setz Dich am nächsten Morgen wieder daran an.
Die Sonder-Ausnahme-Regel…letztlich bist Du der/die HerrIn im Haus. Punkt.
10. Vergiss die Bücher, die Du alle noch schreiben willst. Denk nur an das Buch, das Du im Moment schreibst.
Das gilt eben auch für andere Jobs, andere Pläne, andere Wünsche im Leben. Tu was Du tust. Sei mit ganzem Herzen dabei. 100%. Das sorgt dann wiederum für mehr Freude dabei. 2 Fliegen mit einer Klappe.
11. Schreiben kommt zuerst. Malen, Musik, Freunde, Kino, all diese kommen danach.
Es muss ja nicht das Schreiben sein. Hier geht es darum, klare Prioritäten zu haben. Und sie zu leben. Ändere sie, passe sie regelmäßig an, sei Dir ihrer bewusst, dann tust Du Dich jeden Tag leichter, Deine Tag gut und Dein Leben insgesamt erfüllt zu leben.
Und damit zu Dir und Deinem produktiven Tag:
- Was meinst Du, wie lange Henry Miller wohl gebraucht hat, bis er diese Regeln für sich zusammengestellt hatte? Und ob er sich wirklich dran gehalten hat?
- Hast Du Dein eigenes Set an Regeln, um produktiv zu sein? Welche Regeln sind das?
- Welche Regel macht für Dich den größten Unterschied?
- Wie sorgst Du dafür, dass Du danach lebst und arbeitest?
Bildquelle: Orland auf Morguefile – danke!
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