Nicht zu kriegen, was Du willst,
kann sich manchmal als Dein größtes Glück rausstellen.“
(unbekannter Verfasser)
Mit meistens mindestens 40 Stunden pro Woche, die wir arbeiten, ist das Leben deutlich zu kurz, um irgendeinen Job zu machen.
Aber wie übersteht man Absagen auf dem Weg…
…und wie kriegt man den (Traum-)Job, mit dem die Woche wie im Flug herumgeht?
Gehen wir es Punkt für Punkt an:
Der Trick, eine Absage locker wegzustecken
Heute habe ich einen großartigen UND wirklich einfachen Tipp dafür, wie Du auf der Jobsuche locker bleiben kannst – auch wenn Du eine oder mehrere Absagen kriegst. Als Uni-Absolventin oder auch später bei der Jobsuche war ich gut gerüstet, selbst wenn ich mal eine Absage bekam. Warum? Weil ich den typischen Satz meiner Mutter im Hinterkopf hatte:
„Du, dann soll es eben nicht sein. Dann kommt eben noch was Besseres.“
Ich blieb locker – und das Bessere kam meistens auch. Das war es eigentlich auch schon.
Na gut, ein wenig komplizierter ist es schon. 😉
Die Regel mit dem Besseren, das kommen wird, gilt unter ein paar Nebenbedingungen – nämlich wenn:
a) Du alle Voraussetzungen geschaffen hast, damit es funktionieren kann – „vunn nix kummt nix“, wie der Pfälzer sagt.
Sind die Bewerbungsunterlagen wirklich ok? Passt Dein Profil zur Stelle? Was tust Du, um Dich in das Stellenprofil hineinzuentwickeln?
b) Wenn Du den Job wirklich willst – bzw. Dir VORHER Zeit nimmst, herausfinden zu wollen, ob Du es wirklich willst.
Aus langjähriger Erfahrung auf der Gegenseite kann ich Dir sagen: Wenn jemand wirklich will, wird er den Rest auch lernen. Kluge Entscheider heuern lieber jemanden an, der richtig Bock hat, sich reinzuwurschteln als jemanden, der sachlich alles kann und mittelmäßig motiviert ist.
c) Sieh den Bewerbungsprozess als beidseitige Angelegenheit.
In diesem Prozess wollen sowohl die Leute auf Unternehmensseite als auch Du herausfinden, was Ihr jeweils zu bieten habt, was Ihr voneinander wollen würdet, wie viel Entwicklungspotenzial das hat und wie groß die Schnittmenge ist.
Scheu Dich nicht davor, unangepasst weil ehrlich zu sein.
Besser jetzt ehrlich auftreten – das ist wirklich die allerbeste Zeitinvestition.
Damit sind wir wie versprochen beim 2. Punkt:
So kriegst Du die Zusage für den Traumjob, den Du wirklich willst:
1. Interessiere Dich wirklich für alles, das Dir inhaltlich am Job wichtig ist
– und dafür, wo und wie Du Dich nützlich machen kannst. Schließlich braucht man Dich oder entscheidet sich für Dich, weil Du einen Beitrag bringen kannst, den andere nicht bringen können oder wollen.
2. Das wiederum heißt: Bereite Dich vor, bereite Dich vor, bereite Dich vor.
Lies Dich über das Unternehmen ein, versuche zu sehen, wer da so arbeitet (Xing und LinkedIn sind dafür natürlich gut), vergleiche ähnliche Positionen und deren Anforderungsprofile bei anderen Unternehmen.
Schreib Dir Deine Fragen vorher auf!
Verlass Dich nicht auf ein „das hab ich dann schon im Kopf“.
Ich habe das wirklich immer gemacht – und habe mehrfach gesagt bekommen, wie positiv das aufgefallen ist.
3. Priorisiere das Wesentliche: Inhalt und Aufgabe – später die Hygienefaktoren.
Sei so clever und richte Deine Aufmerksamkeit erst auf das, womit Du den Tag, die Woche, das Jahr verbringen wirst: Wie sieht die Aufgabe aus? Mit wem würde ich zusammen arbeiten? Was erwarten oder brauchen diese anderen von mir, damit das Ganze funktioniert? etc.
Erst in einem zweiten Gespräch, wenn Ihr wirklich gegenseitiges Interesse habt, klärst Du die Fragen bzgl. der Hygienefaktoren. Nein, die Frage, ob Du einen Firmenparkplatz bekommst oder wie es mit der Betriebsrente aussieht, hat für jemanden, der wirklich einen guten Job machen will, erst zum Schluss auf der Liste zu erscheinen. Oder ganz platt: Wenn Dir wirklich nur das wichtig ist, dann sei ehrlich darüber oder auch nicht, wundere Dich aber nicht, dass Du seltenst in die letzte Runde eingeladen werden wirst.
4. Denk dran: EIN (passendes) Jobangebot reicht letztlich.
Wenn es das Richtige ist.
Was nutzen Dir 17 Jobangebote, die alle nicht zu Dir, Deinen Wünschen und Fähigkeiten passen?
Du kannst die Stelle antreten, aber die Wahrscheinlichkeit geht doch dahin, dass es früher oder später nicht hinhaut.
5. Wisse wer Du bist, was Du willst und sag es klar.
Dein Gegenüber kann nicht hellsehen.
Rund um eine Jobsuche herum ist der perfekte Zeitpunkt, um möglichst umfassend zu klären:
- Was will ich, was will ich nicht?
- Was brauche ich, um gut zu funktionieren, was hindert mich an gutem Arbeiten?
- Was sind meine natürlichen Stärken – und wo habe ich sie z.B. gelebt?
Ehrlichkeit ist hier das A und O. Das beginnt mit der Ehrlichkeit mit Dir selbst – und das ist wirklich gar nicht einfach.
Jemand, der weiß, was er will und kann, macht grundlegend immer den besseren Eindruck.
Jemand, der nicht weiß, was er will oder kann, ist auf der Gegenseite das wahre Grauen. Denn diese Menschen sind nicht dafür da, Dich zu coachen, sondern sie wollen einfach nur wissen, ob Du zu ihren Plänen etwas Gutes beitragen kannst und willst.
Nebenbei-Tipp:
Männer wissen oft ein wenig zu genau, was sie wollen – welchen Geschäftswagen, welches Büro etc. 😉 Keine SO gute Idee – weil ähnlich unsexy wie zu schnell beim Angraben mit der Tür ins Haus zu fallen.
Frauen wiederum tendieren dazu, ihre eigenen Motivationen zu wenig zu überblicken, und das eigene Können zu unterschätzen. Auch keine gute Idee – weil man sich so selbst übervorteilt, bevor es die andere Seite überhaupt tun würde.
Beide Tendenzen halte ich persönlich für ganz normal – weil das eben derzeit von außen noch so bestärkt wird.
Wenn Du Dir dessen bewusst bist, kannst Du von vornherein etwas gegensteuern – und Dir und dem Unternehmen damit einen Gefallen tun.
6. Plane gedanklich damit, selbst abzusagen.
Bloß weil Du ein Jobangebote bekommst, musst Du es noch lange nicht zusagen.
Ganz oft kommt das auf die gute alte Frage nach „Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“-Frage raus.
Wenn Du Dich für den Spatz entscheidest, mach das ruhig, manchmal kann das notwendig sein. Allerdings solltest Du Dir dann klar darüber sein, dass es der Spatz ist – und dass die Taube nach wie vor gesucht werden sollte. Wenn Du dann den Spatz-Job nur halbherzig machst, wird man das merken und Deine Leistungen sind nicht so gut wie es möglich wäre. Letztlich fühlst sich das besch…. an, denn jetzt hast Du einen mittelmäßigen Job und machst ihn mittelmäßig.
Besser: Entscheide Dich, wie lange du den Spatz-Job vollherzig machst. Und ab wann und wie Du die Taube suchen wirst – schreib das in den Kalender und verfolge es dann weiter. ODER – und meistens ist das die bessere Entscheidung – Du bist Dir klar, dass das der Spatz wäre und gehst weiter die Taube suchen. Allermeistens findet sie sich.
7. Sorg dafür, dass Du in Deinem neuen Job erfolgreich sein kannst – und lebe darauf hin.
Eine Freundin von mir wollte einen ganz speziellen Job, der einen Part beinhaltete, den sie noch nicht konnte – ansonsten war sie fit. Also besorgte sie sich grob geschätzte 2 Tonnen Informationen und arbeitete das durch, inhalierte das Ganze geradezu.
Ergebnis?
Natürlich bekam sie den Job.
8. Hab ein bisschen Vertrauen in Dein Gegenüber und seine Urteilskraft.
Wenn ein Unternehmen Dir absagt, dann muss das wirklich nicht heißen, dass die Dich und Deine Fähigkeiten doof fanden oder Negatives im Schilde führen.
Eine Absage kann z.B. kommen, weil man findet, dass Du von Deiner Art schwierig in die Firmenkultur passen würdest – und all Deine Fähigkeiten nie zur Geltung kommen würden. Diese Passung in die Unternehmenskultur ist wirklich wichtig – und von außen tatsächlich nicht zu beurteilen. Ich habe so eine Art von Absage mal von einer Investmentbank bekommen. Inhaltlich alles TOP, aber ….“irgendwie passt es nicht ganz“. Tatsächlich bin ich nicht so sehr der Bank-Typ und die Bank war sehr Bank, also war das bestimmt eine kluge Absage von deren Seite.
Es wäre beidseitig unnötig schwierig geworden.
9. Am Ende wird alles gut.
Der optimale Fall – das ist ein Gespräch, in dem man gegenseitig spürt: Der Funke greift über, es würde Spaß machen hier und miteinander zu arbeiten, das passt. Das ist wie bei einem guten Date: Letztlich kann man es beidseitig nicht 100% erklären, woran es liegt – aber hier hat es geschnackelt.
In einem solchen Fall verlässt Du wahrscheinlich das Gebäude mit beschwingtem Schritt, mit einer Ahnung von zukünftigen Möglichkeiten. In einem solchen Fall habe ich es z.B. gerade mal noch zu meinem Mittagessen-Date in der Stadtmitte geschafft – und hatte schon den Geschäftsführer mit einem Angebot am Telefon.
Das ist das Ziel: Ein gegenseitiges klares JA. Wie bei einer guten neuen Beziehung.
Das ist die Basis, auf der Du aufbauen kannst und solltest.
So, das wars in Kürze. Ich hoffe, es kann Dich etwas ermutigen und unterstützen bei Deinen Plänen! Erzähl mir und anderen Life-Preneuren im Kommentar, was bei Dir gut funktioniert hat und welche Fragen Du sonst dazu hast.