„In diesem Leben nicht“ – ist das wirklich so schlimm?
Als ich ein Teenie war fand ich tolle Stoffe, Schnitte, alles rund um Mode sensationell. Ich brachte mir Schnittkunst bei, ich nähte abgefahrene Kleider und trug sie mit Stolz. Etwas in mir wollte Modedesignerin werden. Und doch fand ich den Weg in diese Richtung nicht und er mich nicht.
Oft schon habe ich damit gehadert, versucht, diese Richtung doch noch zu verfolgen – und doch blieb da dieses Gefühl von:
„In diesem Leben soll es eben nicht sein“.
Das war sogar beruhigend – denn anscheinend habe ich in diesem Leben etwas anderes als Aufgabe. Völlig wurscht ist dabei, ob die Idee, mehrere Leben zu haben stimmt oder nicht:
Hat der Gedanke, dass es mehrere Leben gibt, nicht bereits als reine Annahme etwas wahnsinnig Beruhigendes?
Vielleicht geht es Dir manchmal wie mir, die ich am liebsten ein ganzes Leben in einen Tag, eine Woche, wenn’s gut läuft in ein Jahr stopfen will – und dann ist der Gedanke mehrerer Leben schon sehr beruhigend.
Mit dieser Annahme im Kopf habe ich viel leichter meinen Seelenfrieden wieder:
„Kann ja sein, dass in mir eine alte Schneiderin aus einem früheren Leben noch ihre Reste spürbar macht oder in drei Jahrhunderten eine Out-of-Space-Designerin aus mir werden will, um die Welt mit menschenwürdiger Kleidung zu retten 😉 oder es vielleicht doch noch passiert, wenn ich 60 bin….“
Selbst beim Thema Liebe habe ich mich bei diesem beruhigenden Gedanken schon erwischt:
„In diesem Leben soll es eben nicht sein, dieses Mal passt es nicht. In diesem Leben wartet ein anderer Mensch auf mich.“
Finde mich dafür merkwürdig, aber für mich war und ist die Annahme mehrerer Leben beruhigend.
Sie ermöglicht mir,
kein Drama aus der aktuell eingeschränkten Möglichkeit zu machen,
sondern die von außen erzwungene Entwicklung eher als eine Agenda zu sehen, die eben jetzt zuerst ansteht. Meine gefühlte Machtlosigkeit nimmt ab und stattdessen eröffnet sich diese Tür, um aus dieser aktuellen Möglichkeit etwas zu machen. Damit bekomme ich neue Zuversicht – und auch eine Neugier, was sich wohl stattdessen ergeben wird.
Der hilfreiche Leitsatz du jour für Deinen eigenen Weg zum Glücklichsein könnte also sein:
Im Moment soll es nicht sein, es gibt anderes zu tun und das ist gut so.
Ich wünsche Dir also auch heute Gelassenheit und Akzeptanz auf Deinem eigenen Weg
– und bin gespannt:
- Was vermutest Du, ist für Dich in diesem Leben wichtig?
- Was ist Dir in DIESEM Leben wirklich wichtig?
- Welche Wünsche oder Träume könnten auch noch in einem anderen Leben Platz finden?
- Kannst Du so etwas wie einen roten Faden in Deinem bisherigen Leben sehen?
- Wenn Du mal davon ausgehst, dass wir in jedem Leben etwas dazulernen, uns weiterentwickeln sollen – was vermutest Du, ist das? Und wie macht Dich das Leben darauf aufmerksam?
- Welche Talente kannst Du evtl. auch anders in Deine Haupt-Lebensaufgaben integrieren? (z.B. Steve Jobs Sinn für Design – in der IT-Welt war ja auch was Neues)
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