Für alle, die hier neu sind: Was machen wir hier in dieser ‚Angst-überwinden-Challenge‘?
Seit ich mich damit beschäftige, wie man glücklich werden und bleiben kann, habe ich eins gelernt: Die meisten von uns hindert weder ein Mangel an Zeit noch an Geld, unsere Träume zu leben.
Was uns in Wahrheit hindert, ist schlichte Angst, Schiss,
wie auch immer Du es nennen magst. Ich kenne das selbst sehr gut – seitdem ich Anfang dreißig mein Leben komplett umgekrempelt habe, habe ich oft Schiss gehabt und trotzdem meine Träume zur Wirklichkeit gemacht.
Derzeit ist bei mir die Verwirklichung eines neuen Traums dran – und die gute alte Angst – da war sie wieder.
Ich habe mir daraus eine öffentliche ‚Angst-überwinden-Träume-leben‘-Challenge‘ gesetzt.
D.h. ich beobachte und gestalte dieses Mal den Prozess, trotz meiner Angst, einen Lebenstraum umzusetzen, bewußt und erzähle Dir hier davon – so haben wir wenigstens alle was davon. 🙂
Heute ist die 3. Woche meines Selbstversuchs, der ‚Angst-überwinden-Challenge‘, vorbei – höchste Zeit für ein Update. Was habe ich also inzwischen getan – und wie hat es sich entwickelt?
5 Sofort-Maßnahmen, um Träume trotz Angst zu leben: Erstaunlich wirksam
Nach der zweiten Woche habe ich ja für Dich aufgeschrieben, was ich gegen die Angst (und sie drohte, mich an der Umsetzung meiner Träume zu hindern!) getan habe.
Im Rückblick waren die Mittel 1-5 gegen Angst ‚Sofort-Maßnahmen‘: Ich habe sie sofort umgesetzt und wie sich inzwischen zeigt, waren sie damit auch erledigt.
Abgehakt und wirksam.
Diese 5 Sofort-Mittel gegen die Angst waren:
- klar zu beschließen, dass es so nicht weitergeht
- das Problem aus sich herauszuholen
- der Angst einen Maulkorb zu geben
- die Angst zu vertrösten
- sich öffentlich outen
Was mich ehrlich gesagt selbst verblüfft, ist die Wirksamkeit, die das ‚Maulkorb-geben‘ und das ‚Vertrösten auf später‘ zumindest bisher (Klopf auf Holz!) hatte. Nach wie vor sitzt der Deko-Drache mit seinem ‚Angstwächter-Schild‘ rechts hier neben mir auf dem Schreibtisch – und hat seinen Job bislang gut gemacht. 😉
Ich glaube daher, dass wir symbolische Handlung wie diese in ihrer Wirkung nicht unterschätzen, sondern gezielt für uns nutzen sollten. Auch wenn ich grade richtig Sch… in der Hose hatte: Ein Schildchen mit ‚Angstwächter‘ zu beschriften war für mich selbst in diesem Moment möglich.
Die symbolische Handlung ist wahrscheinlich so klein und scheinbar harmlos, dass sich kein innerer Widerstand dagegen rührt. Gleichzeitig öffnet sie die Tür nach draußen um den entscheidenden Spalt, so dass wir den Fuß hinein stellen und sie weiter aufmachen zu können.
4 grundlegende Mittel um trotz Angst Träume zu leben: Weiter angewendet
Auf die Liste der ‚9 sofort anwendbaren Mittel gegen Angst‘ hatte ich außerdem Punkte geschrieben, von denen ich ausging, dass sie längere Zeit eingesetzt werden müssen:
- Kräftige Bewegung, viel Sport
- das anstehende Projekt ‚kleiner‘ und damit machbarer machen,
- Prioritäten klarer setzen
- Meditation
- für guten Schlaf sorgen
Was ist daraus inzwischen geworden?
Regelmäßige Bewegung ist offensichtlich großartig.
Bei mir ist es gerade in dieser Phase einfach Laufen, Schwimmen, Radfahren gewesen. Warum? Der gleiche Grund, mit dem ich mal mit dem Yoga angefangen hatte: Man braucht wenig spezielles Equipment, eine dieser Sportarten geht – egal wo ich bin – immer und auch von den Uhrzeiten her ist man flexibel.
Letztlich frustriert es mich nämlich nur, wenn ich feste Sporttermine ständig ausfallen lasse. Wenn ich eine Runde Laufen gehe, ist es wurscht, ob das eine halbe Stunde früher oder später passiert, Hauptsache, ich mache es. Selbst wenn ich wie letzte Woche beruflich oder privat auf Reisen bin – ich packe einfach den Badeanzug und die Laufschuhe ein und schon kann ich vor Ort immer etwas tun – und wenn es ein straffer Spaziergang durch die Stadt ist.
Mir persönlich scheint außerdem die Bewegung draußen besonders gut zu tun – Natur, Sonne, Luft, aber auch Regen und Laubgeruch – all das gibt einfach Erdung und Lebensfreude.
Mein Tipp für Dich bzgl. Sport gegen kleine Angst-Attacken:
Tu etwas, das Du möglichst flexibel und oft machen kannst. Sorg‘ für Abwechslung und Flexibilität. DASS Du etwas tust ist hier VIEL wichtiger als WAS, WANN und WO.
Das Projekt ‚kleiner machen‘ – gutes Projektmanagement ist das A und O
Sobald ich mal losgegangen bin, war ich auch hier verblüfft, wie viel man plötzlich erreicht, wenn man OHNE die störende Angst im Nacken gut strukturiert auf sein neues Ziel hin handelt.
Auch hier gilt – wie bei Bewegung & Sport – das Prinzip von Flexibilität und Robustheit: Bei vielen Aufgaben ist es nicht SO wesentlich, ob sie einen Tag früher oder später passieren, nur DASS sie passieren und dass es nach vorne weiter geht. Welche Arbeitsstruktur Du auch wählst, um Dich zu organisieren, um Deinen Lebenstraum zur Wirklichkeit zu machen, denk immer dran, dass sie dafür da ist, Dir zu helfen, nicht, um Dich zusätzlich zu terrorisieren.
Für Einsteiger in diesem Thema empfehle ich dazu gern „Fix & Fertig“ – das Praxisbuch von Cynthia Morris – nicht übers Projekte managen, sondern Projekte abschließen.
Meditation
Habe ich ehrlich gesagt nicht in dem Maß weiterverfolgt. Das kann allerdings auch mit dem letzten Punkt, der gleich folgt, ‚Glaubenssätze zu löschen‘ zusammenhängen. Unten gleich mehr dazu.
Für guten Schlaf sorgen
Die Kombination aus produktivem Arbeiten auf das Ziel hin, ordentlich viel frische Luft und Bewegung und weniger Angst, schien bei mir automatisch zu besserem Schlaf zu führen. Die Reiserei letzte Woche hat mich da allerdings etwas raus gerissen – ungewohnte Geräuschkulissen und/oder seltsame Kissen/Matratzen irritieren mich, machen meinen Schlaf leichter und durchsichtiger. Immerhin hatte ich dennoch keine eigentlichen Probleme mit bösen Träumen oder so, sondern war eben etwas weniger ausgeruht – das überlebt man! 😉
Mein Tipp für Dich:
Wenn Dir dieser Punkt mit dem guten Schlaf wirklich wichtig ist, dann versuche eben in solchen Phasen in Deiner gewohnten Umgebung zu schlafen.
Neues Instrument zum Angst überwinden im Test: Glaubenssätze ‚löschen‘
Um gründlich in meinem Kampf gegen die Angst zu sein, hatte ich mir nach der ersten Woche dieser ‚Angst-überwinden‘-Challenge vorgenommen – – sog. ‚Glaubenssätze‘ zu löschen (mehr dazu in „9 sofort anwendbare Mittel gegen die Angst„).
Die grundlegende Idee ist, dass uns Glaubenssätze an einer klaren Wahrnehmung der Realität und unserer Möglichkeiten hindern, und u.a. unnötige Ängste verursachen. Das ‚Löschen‘ ist eine simple Sache – es ist wie ein aktives ‚Erinnerungen vergessen‘. Das tun wir ohnehin unbewusst häufig – und diesen Effekt nutzen wir hier zur Abwechslung mal gezielt.
Nachdem ich grundlegende Glaubenssatz-‚Klumpen‘ gelöscht habe, hier meine ersten Erfahrungen dazu:
- Nach der ersten ‚Löschung‘ grundlegender Glaubenssätze hat es sich danach im Körper wirklich seltsam angefühlt. Ein bißchen wie nach einer Akupunktur – als ob Gewicht oder Beton von den Rippen runterkracht. Die weiteren Löschungen (4 waren es bisher) waren nicht so auffällig im direkten Effekt.
- Ich habe den Eindruck, dass meine Intuition, mein Instinkt wieder mehr an die Oberfläche kommt und damit hilfreich wirken kann. Letzte Woche hatte ich z.B. eine erst ZU einfach wirkende geschäftliche Idee, die faktisch jedoch sehr wirksam war.
- Ich fühle mich einfach leichter.
- Meditation scheint unnötiger – in meinem Kopf gibt es nicht mehr so viele Gedanken oder innere Konflikte, die da quer springen. Sehr angenehm!
- Ich tue mich leichter, zu spüren, was wirklich ‚meins‘ ist, was sich stimmig anfühlt und was nicht.
- Ich scheine dadurch authentischer und gleichzeitig stärker auf mein Umfeld zu wirken, obwohl (oder gerade weil?) ich zu meinen ‚Merkwürdigkeiten‘ selbstverständlicher stehe.
- Ich denke weniger, ich müsste anders sein oder handeln und lasse mich deswegen von den Anspruchshaltungen anderer an mich weniger leicht kriegen als vorher.
Weitere Erkenntnisse dazu, wie man Angst überwindet
Ein paar weitere Erkenntnisse zum Thema Angst überwinden:
- Sich ‚in seinem Element‘ fühlen hilft immer – wenn Du ganz bei Dir und dem, was Du tust, bist, dann scheint für die Angst einfach kein Raum mehr zu sein.
- Ohne Angst ist man einfach besser, konzentrierter, kann die innere Stimme oder Instinkt besser hören und sich davon helfen lassen.
- Diese Art von ‚Angst‘ ist eigentlich gar keine. Deswegen kann man sie auch leichter in die Flucht schlagen, als zuerst vermutet – sie ist ein bißchen ein Hund, der sehr hysterisch bellt, aber nicht beißt. Im Kontrast zu einer real begründbaren Angst (ich stehe oben an einem steilen Skihang und habe Schiss…, in einem Nachtclub braut sich eine Schlägerei zusammen…) hat sie weder eine konkrete Realität vor sich noch ist sie wirklich nützlich, um mein Überleben zu sichern. Mit etwas Übung müsste es also möglich sein, die beiden Arten zu unterscheiden – und entsprechend zu handeln.
- Angst und Zuversicht sind – wie ich auch in meinem Buch über Innovation beschrieben habe – eine Funktion von Energie. Ist die Energie höher, tut sich die Zuversicht leichter, die Angst schwerer.
Ziel für Woche 4: Dranbleiben & Ergebnisse absichern
Für die nächste Woche – was nehme ich mir da vor?
- Ich bleibe am Glaubenssätze löschen auf jeden Fall dran.
- Bewegung & Sport: Weiter dran bleiben.
- Die neue ‚Leichtigkeit‘ durch etwas leichteres Essen unterstützen
- Evtl. Meditationen wieder etwas mehr.
- Ggfs. ausprobieren, in eine Hip Hop-Tanzstunde zu gehen (Tanzen hat mir früher schon enorm viel Spaß und Energie gegeben).
- Neue Prioritäten gut klar ziehen, gar nicht erst neue nebulöse Aufgaben-Pakete aufkommen lassen (da will ich heute gleich dran).
- Nicht leicht-sinnig werden…
- Mir überlegen, wie ich den erfolgreichen Abschluss der Challenge nächste Woche am 01. Juli würdig begehe… 🙂
Nächste Woche: Die Angst-überwinden-Challenge findet hoffentlich ein Happy End! 🙂
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[Bildquelle: Das nette Bild eines lebensfroh durch die Gegend schwimmenden Schweins ist von Larsen 9236 auf Pixabay – danke! Ist das nicht ein bisschen so ein Janosch-Motiv – nur in echt? :)]
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