Ich hatte Angst, sie würde herausfinden, was ich getan hatte.
Als meine Mutter mein Zimmer betrat, befürchtete ich, sie würde den alles überdeckenden Geruch sofort bemerken. Sie fühlte meine Stirn und spürte die Hitze auf ihrer Handfläche.
Denn die Zwiebel unter meinem Arm hatte ihre Arbeit getan: Ich hatte „Fieber“ – mehr brauchte ich nicht, um nicht zur Schule gehen zu müssen, wo ich heute wirklich absolut nicht hin wollte.
(Ich warte kurz, bis Du Dich vom Lachanfall über meinen Einfallsreichtum erholt hast.)
Sprung in die Gegenwart:
Die Methode hat sich geändert, aber der Prozess ist derselbe geblieben –
wenn ich etwas nicht machen möchte oder eine große Veränderung ansteht (seien es Gedanken, Verhalten oder Handlungen) und es ignoriere, werde ich krank und verletzlich.
Wenn ich das Leben einfach ‚passieren‘ lasse, anstatt es selbst zu gestalten, fühle ich mich müde, lustlos, kraftlos und total unmotiviert.
Ich weiß, dass viele von Euch genau wie ich auf die harte Tour lernen mussten, dass eine Situation, mit der man unzufrieden ist, die man trotzdem ignoriert, einem früher oder später in den Hintern tritt.
Wenn Du die Veränderung nicht selber hervorrufst, gibt Dir das Universum einen Tritt in den Allerwertesten.
Zeit für Veränderung
Hast Du die TV-Show „I didn’t know I was pregnant“ [„Ich habe nicht bemerkt, dass ich schwanger war“] gesehen? Ich habe letztens mal reingeschaut und war erschrocken, wie fremd diesen Frauen ihr eigener Körper ist. Sie sind damit allerdings nicht allein – das ist in unserer Welt leider schon sehr üblich.
Je weniger wir unsere Bedürfnisse kennen, desto mehr lenken wir uns selbst mit Wünschen, Sehnsüchten, Besitzen und Dingen ab, die unserem Körper und unserer Seele rein gar nichts bringen, desto mehr entfernen wir uns von unserem wahren inneren Ich.
Du bist sicher schon mal morgens aufgewacht und Dir war schlecht, weil Du ein Vorstellungsgespräch hattest.
Du warst bestimmt schon mal nervös, weil Du ein Mädchen auf ein Date einladen wolltest.
Wahrscheinlich musstest Du auch schon mal eine Prüfung machen und warst Dir sicher, dass Du sie nicht bestehst, oder Du hast Dich gefragt, wie Du Deine Hypothek abbezahlen sollst.
Naja – das sind nicht die Dinge, von denen ich rede.
Diese Dinge sind total normal und Du müsstest aus Stahl sein, wenn sie Dich nicht nervös machen würden. Schließlich sind es Meilensteine, wichtige Situationen in Deinem Leben.
Nein, ich meine die Dinge, die Du wieder und wieder tust, die Deinen Magen verknoten und dazu führen, dass Du Teile Deines Lebens hasst oder zumindest unzufrieden bist mit ihnen – und Du tust sie trotzdem, weil Du Angst vor Veränderung hast.
Wenn das nicht Wahnsinn ist, was dann?!
Wenn Du morgens nicht aufstehen und einen weiteren Tag in Deinem Sch… Job verbringen willst und trotzdem nicht den Mut hast, Dir einen anderen zu suchen.
Wenn Du den Ort hasst, in dem Du lebst, aber nicht umziehst, weil Du ja von vorne anfangen müsstest.
Das meine ich, und ich habe es schon so häufig erlebt:
- Bei Freunden, die krank werden vom monatelangen Hass auf ihren Job und Angst haben, etwas an ihrer Situation zu ändern.
- Bei dem Mädchen im Supermarkt, die aussieht, als würde sie schlafwandeln und die sich auch ganz gut als Zombie machen würde.
- Bei dem Kind, das Fußball spielt, weil seine Eltern so hohe Erwartungen an es haben, obwohl es lieber schauspielern würde.
- Bei der Ehefrau, die ihre eigenen Träume an den Nagel hängt, damit sie für ihre Familie da sein kann, damit aber insgeheim total unzufrieden ist.
- Bei dem Ehemann, der seine Musikkarriere aufgibt, um für seine Kinder sorgen zu können.
Was macht mich glücklich? Was ist meine Leidenschaft?
Ich wette, Ähnliches ist Dir auch schon widerfahren.
Das Ding ist:
Wenn Dir die Energie und die Motivation fehlt, hat das wahrscheinlich weniger damit zu tun, was Du isst oder tust als damit, was Du denkst oder Dir selber aufträgst.
Dein Körper ist nicht mehr als ein Ausdruck Deiner Gedanken und Gefühle, er ist Dein ganz persönliches Barometer, das Dir anzeigt, wie gut Du mit Deiner Bestimmung im Leben übereinstimmst.
Letztendlich geht es um die Fragen:
Was macht mich glücklich? Was ist meine Leidenschaft?
Wayne Dyer erzählt in „Excuses begone“ [„Fort mit den Ausreden!“] von seinem Sohn Sands, der es hasst, morgens aufzustehen, ständig zu spät zur Schule kommt, keine Energie hat und müde ist, wenn er vor dem Mittag aufstehen muss.
Und doch: Wenn er auf Surf-Ausflügen ist oder seinen Vater in Maui besucht, ist er in aller Hergottsfrühe wach, macht Sandwiches und verbringt den ganzen Tag mit dem Surfen, obwohl er am Abend vorher lange wach war, mit anderen Surfern gesprochen und Wellen beobachtet hat.
Was für ein Unterschied echte Leidenschaft machen kann.
Ein Glück für Sands, dass sein Dad über das Glück natürlich Bescheid weiß und ihn sogar bestärkt, seinen Träumen zu folgen.
Und wie ist das mit Louise Hay? Vielleicht hast Du von ihr schon gehört und ihr Buch „Gesundheit für Körper und Seele“ gelesen.
Sie erzählt, dass Unwohlsein und Krankheiten psychosomatisch sind, also von Unwohlsein in Deinen Gedanken und Gefühlen hervorgerufen werden.
Sie erklärt, wie unsere inneren Überzeugungen und wie wir uns selber sehen oft der Grund für emotionale Probleme und körperliche Gebrechen sind und wie man mit bestimmten „Werkzeugen“ unsere Gedanken und unser Leben besser machen können.
Das habe ich schon so oft in der Realität sehen können:
- Als ich keine Heilmasseuse mehr sein wollte und trotzdem nicht aufhörte, bis ich mir mein Handgelenk verletzt habe und ein Jahr lang nicht mehr arbeiten konnte.
- Als ich in den USA lebte, obwohl ich es eigentlich gar nicht mehr wollte und trotzdem Angst hatte, sie zu verlassen, bis ich mir meinen Knöchel verstaucht habe und bis ich umzog dort nichts mehr tun konnte.
- Als ich mir fünf oder sechs Tage hintereinander immer wieder weh tat, bevor ich endlich beschloss, etwas zu verändern. (Im Nachhinein sage ich: Ich habe diese Schuhe unbewusst ständig getragen, um eine Veränderung hervorrufen zu müssen und meiner Angst zu zeigen, dass sie mich nicht aufhalten kann! 😉 )
Zeit für eine Veränderung?
Vor zwei Wochen wurde mir klar, dass ich mich von einigen meiner Projekte verabschieden muss –
ich tat es nicht und wurde prompt fünf Tage lang krank.
Also habe ich beschlossen, dass ich ab jetzt wirklich genug gehabt habe. Ab jetzt bin ich aufmerksamer und bewusster.
Ich höre also auf meinen Körper und bin so eins mit ihm, dass ich sofort merke, ob ich mich entsprechend meines Lebens, meiner Gedanken, Worte und Leidenschaft verhalte.
Und wenn ich merke, dass dem nicht so ist, handle ich sofort.
Was ist mit Dir?
- Handelst Du auch, sobald Du bemerkst, dass irgendetwas nicht richtig läuft?
- Oder ignorierst Du es, bis Du gezwungen wirst zu handeln?
- Wartest Du, bis Du krank, unglücklich, in die Ecke gedrängt bist, bevor Du Dir eine Pause gönnst?
- Oder verstehst Du, was Dein Körper Dir mitteilen will, wartest Du auf Zeichen, befolgst Du die Nachricht Deines Körpers und der Umstände um Dich herum?
Wenn Du kleine Veränderungen machst, sobald Du merkst, dass sie nötig sind, fällt Dir das viel leichter, als wenn Du wartest, bis etwas Schlimmes passiert.
Ich habe Glück gehabt und bin bisher ohne große Verletzungen ausgekommen. Und ich warte bestimmt nicht darauf, bevor ich anfange zuzuhören!
Befasse Dich noch heute mit Deinem Körper. Lass ihn Dir Deine geheimen Wünsche zeigen.
Du kannst gut loslegen, indem Du zum Beispiel Fragen wie „Was sagt mir mein Körper?“ – „Was ignoriere ich?“ – „Wozu möchte er mich auffordern?“ stellst.
Fang heute an und mache es zu Deiner Priorität.
Nähere Dich Deinem Körper mit Meditation,
danke ihm dafür, dass er so hart arbeitet,
verbringe fünf Minuten in totaler Stille,
mache wöchentlich Spaziergänge,
gönne Dir monatliche Massagen usw.
Es kommt nicht darauf an, wie viel Zeit Du investierst, es kommt darauf an, wie oft Du sie investierst.
Stimmst Du mir zu? Ich würde sehr gern Deine Meinung erfahren. Teile doch Deine Erfahrungen mit: Was erzählt Dir Dein Körper, und was passiert wenn Du ihm zuhörst oder nicht zuhörst? Danke!
Der Originalartikel „What an onion has to do with listening to your body“ ist auf ihrem Blog Your Life Your Way erschienen.
- Hat Dir Dein Körper schon mal mehr oder weniger subtile Signale gegeben – und Du hast versucht, sie zu ignorieren?
- Auf welche Signale Deines Körpers hörst Du? Und was machst Du in einem solchen Fall?
- Ist es Dir auch schon passiert, dass Du aus Angst vor Veränderung krank geworden bist? Wie bist Du damit umgegangen?
Schreibe einen Kommentar