Vor dem Schreiben dieses Artikels liegt einer dieser Montage, von denen man gar nicht glauben kann, dass sie wahr sind. Zickige Geschäftspartner, schwierige Gespräche und Entscheidungen – und das ist erst der Montag! Der Sinn und Zweck dieses Tages kann einzig darin liegen,
meine Geduld auf die Probe zu stellen.
Also krame ich heute einfach ein paar Tipps und Erkenntnisse zum Thema Geduld zusammen und teile sie mit Dir – dann hat dieser Tag schon einen Sinn. 😉
Warum brauchen wir Geduld überhaupt?
Geduld ist das Quäntchen mehr Wille, das Du brauchst, wenn Du etwas Schwieriges lernst oder tust. Geduld ist die Master-App für die Momente, wenn Du eigentlich aufgeben willst.
Geduld kennt zu Recht auch Grenzen.
Was ich z.B. an Geduld nicht mag:
- Geduld kann zuviel des Guten sein.
- Geduld darf nicht in Erdulden ausarten.
- Geduld als Dauerzustand ist z.B. sehr anstrengend.
Und: Geduld wird häufig von anderen als vermeintlich guter Grund hergenommen, Dich bei etwas zum Durchhalten zu bringen, das Du gar nicht mehr willst:
„Da musst Du jetzt auch mal durchhalten!“
Ähm, warum – wenn ich an diesem Ziel gar nicht mehr ankommen will?
Geduld – woher kriegen wir sie?
„Heute Sonderangebot: Geduld – 200gr – 70 EUR“ !?
Hach, das wünsch ich mir!
Wie bei Dir wahrscheinlich auch gibt es bei mir Momente, da würde ich ein Kilo Geduld gern sofort online kaufen und ohne mit der Wimper zu zucken den Preis direkt per Paypal zahlen.
Ich täte es gern.
Wir halten fest:
=> Geduld kann man leider nicht kaufen 😉
Wobei: Ein bisschen doch – indem man sich von einem Coach unterstützen lässt. Auch Erfolgsteams können helfen. Oder – wenn sie es können und wollen – gute Freunde und Freundinnen natürlich.
Ich habe z.B. mit einer lieben Freundin und meinem Göttergatten gesprochen, eine Runde Dampf und Frust abgelassen, mir ein wenig Einordnung und Distanz reingeholt. Das kann gut helfen – und ist eine Art Doping, wenn die eigene Geduld im Moment zur Neige geht.
Das Ausmaß unserer Geduld: Ist es unveränderlich?
Mein Eindruck ist, dass man zwar von Natur aus etwas mehr oder weniger stoisch ist – aber letztlich Geduld immer mit ihrer Herausforderung abzugleichen ist. Geduld vs. Ziel vs. Widerstand und Aufwand, das ist so etwa die Formel.
Für kleine Projekte reicht also kleine Geduld.
Große Projekte oder Lebens-Ziele brauchen eben einen längeren Atem oder große Geduld.
Was ich ganz tröstlich finde: Bis zu einem gewissen Grad könne wir uns Geduld schon antrainieren – oder besser: angewöhnen.
Mein Tipp für Dich, um mit mehr Geduld Dein Leben glücklich und erfolgreicher zu leben:
Erhöhe das Maß der erforderlichen Geduld Stück für Stück. Wie wenn Du einen Muskel trainierst.
Die Umsetzung kleinerer Projekte und überschaubarerer Ziele ist in sich also auch eine Vorbereitung für größere Pläne (selbst wenn sie um ein ganz anderes Thema gehen) – wirklich gut geeignet. Beispielsweise habe ich zwei für meine Verhältnisse monströse Strickprojekte fertiggestellt BEVOR ich mich an mein erstes Buchprojekt gewagt habe. Zwar entnervt aber doch geduldig habe ich den Pullover so lange wieder aufgetrennt bis er exakt so wahr, wie er gedacht war. Als das Buchschreiben dann ein zäher Prozess wurde (die Phasen gibt’s, da muss man durch), da wusste ich, dass ich in der Lage bin, die nötige Geduld aufzubringen, auch wenn es noch zwei Überarbeitungsschleifen braucht.
Alle größeren Ziele brauchen mehr Zeit, mehr Energie, mehr Beharrlichkeit und letzlich mehr GEDULD.
Kann die Geduld also mit uns und unseren Projekten wachsen?
Ja, ich glaube schon. Interessanterweise ist es so:
Je dringender mir etwas ist, desto eher bin ich bereit, etwas länger darauf zu warten, verschiedene Wege auszuprobieren, mehr Zeit, mehr Geld, mehr Nerven zu investieren.
Man könnte es auch Sturheit nennen.
Das ist wurscht, denn letztlich bleiben die Fakten die gleichen – ich bin bereit, deutlich mehr zu erdulden als sonst.
Je dringender ich etwas will, desto mehr Beharrlichkeit steht mir zur Verfügung. Habe ich nicht viel Beharrlichkeit in Bezug auf ein Ziel, dann ist es mir wohl nicht so dringend….?!
Zum Abschluss – mein Lieblings-Slogan für mehr Geduld – für Dich und zum Teilen:
[tweetthis]“Mit flexibler Beharrlichkeit gehe ich Schritt für Schritt meinen Weg hin auf mein Ziel.“[/tweetthis]Wie ist das bei Dir und dem Geduld-haben?
- Hattest Du schon mal viel mehr Geduld als Du dachtest? Bei welcher Gelegenheit war das der Fall – und warum?
- Kennst Du jemanden, der immer wahnsinnig geduldig ist? Was vermutest Du: Wie können wir anderen uns auch eine Schnitte davon abschneiden?
- Wenn Du oder andere die Geduld verlieren – worauf führst Du das zurück?
- Was findest Du: Wo liegen die Grenzen der Geduld? Bei anderen? Bei Dir?
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