Der Life-Preneur hat ein klares Ziel vor Augen, sein Traum ist mitten dabei, zur Realität zu werden.
Da kommt in ihm eine anstrengende Veränderung hoch: Er spürt den Anspruch an sich selbst und an andere steigen –
wie die Flut, die mit ihren Wellen gegen die hohe Kaimauer der Realität klatscht.
Eine lange Zeit lang hatte er mehr meditiert und mehr Yoga gemacht – und bei ihm hat das die positive Nebenwirkung, sich und anderen gegenüber weniger bewertend zu sein. Er hatte sich an diese neue Sichtweise aufs Leben, die Menschen, schon gewöhnt. Jetzt ist sie ihm (trotz Meditation) wieder entglitten – und auch dafür findet er sich nicht optimal.
Wo er das doch schon begriffen hatte!
Seine innere Stimme (die gerade gedacht hatte, sie könnte mal ein Wochenende frei machen) rafft sich auf – da muss sie wohl was gerade rücken.
„Hör mal, mein Lieber, also erstens mal ist es Käse und an sich schon ein hehrer Anspruch zu meinen, man könne so mir nichts dir nichts immer alles akzeptieren, freundlich bewerten und so. Da brauchst Du Dir nicht einzureden, das hätte man einmal begriffen und dann läuft’s. Es ist und bleibt Übungssache, ohne Anwendung läuft da gar nix.“
Der Life-Preneur setzt an:
„Naja, ich sag ja: Ich müsste mehr meditieren, dann wäre ich da wieder entspannter…“
Die innere Stimme (sie ist in der letzten Zeit recht resolut, seitdem sie gemerkt hat, dass sie so leichter zu ihm durch dringt 😉 ) geht dazwischen:
„Das mag ja sein, allerdings bist Du in einer sehr zielorientierten Phase, ein wenig wie eine Jagdphase.
Da ist es lebenswichtig, (wie bei der Jagd) zwischen Ziel und Nicht-Ziel, zwischen hilfreich und nicht-hilfreich zu unterscheiden – sonst verlierst Du Dich im Prozess. Das hat seine Berechtigung – wenn Dir hier die Fähigkeit, zu unterscheiden, abgeht, hast Du ein Problem.
Wichtig ist nur, Menschen gegenüber (inkl. Dir selbst!) nicht zu über-bewertend zu werden.Der Wechsel, die Kombination zwischen Bewerten und Nicht-Bewerten, das IST schwierig, das ist wirkliches Meister-Level.
Du bist vielleicht noch kein Meister darin, doch bist Du schon viel besser darin als früher, glaub mir.
Bleib dran – und die nächste Lernkurve wird kommen. Versprochen.“
Der Life-Preneur atmet tief in den Bauch – und schnaufend wieder aus. Er ist kein Übermensch und will es auch gar nicht sein, er wird einfach weiterhin sein Bestes geben – und sich darauf einstellen, dass das Lernen niemals endet.
[Bildquelle: Die wunderbar schräge, evlt. etwas zu zielorientierte Katze 😉 ist von Tookapic auf Pixabay – vielen Dank!]
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